Sport im Büro soll den Stress-Level der Mitarbeiter senken

2022-03-16 08:33:09 By : Ms. Yang Ge

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Von oben nach unten: Lebt der Abteilungsleiter den Sport vor, steigt die Bereitschaft der Mitarbeiter sich zusammen zu bewegen Bild: Ullstein

Deutschlands Arbeiter fühlen sich gestresst. Eines der besten Mittel, um Druck abzubauen, ist Bewegung. Doch Betriebssport wird hierzulande immer noch stiefmütterlich behandelt. Dabei gibt es interessante Konzepte.

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I ndoor-Fahrräder links, Hantelbanken rechts, Laufbänder und Crosstrainer in der Mitte. Mehr als zwanzig unterschiedliche Geräte stehen blankpoliert in dem Raum, das Licht wirft sich durch zwei Fensterfronten in jede Ecke. Die OKE Group ist stolz auf diesen Raum. So stolz, dass sie nicht nur ein Foto auf ihre Internetseite gestellt hat, sondern eine 360-Grad-Ansicht. In der man sich interaktiv in jede Ecke drehen und zoomen kann. Sogar die Zahl der Hanteln lässt sich zählen. Es sind zwanzig.

Es ist schwer, diesen Anblick mit dem Wort „Betriebssport“ in Verbindung zu bringen. Betriebssport ist die Mannschaft leicht übergewichtiger Herren um die fünfzig, die sich jeden Donnerstagabend zum Kicken treffen und einmal im Jahr um Ehre und Bier spielen. Die blankpolierten Hantelgriffe brauchen eine modernere Bezeichnung, etwas Englisches vielleicht: Vor zwei Jahren gewann die OKE Group den Corporate Health Award.

Die OKE Group in Hörstel bei Osnabrück ist das, was man eine Vorzeigefirma nennen könnte, während Arbeitsministerin Andrea Nahles und damit die ganze Bundesrepublik über Stress am Arbeitsplatz diskutiert. Fasst man die umhergeisternden Studien, die in der Diskussion immer wieder aufpoppen, zusammen, muss man wohl sagen: Deutschland arbeitet sich krank. Fast die Hälfte der Arbeitnehmer findet ihren Job laut Umfragen der DAK stressig, noch gut vierzig Prozent befürchten, dass er ihrer Gesundheit sogar entgegenarbeitet.

Die Lösung für solches Empfinden sieht die Arbeitsministerin vor allem in streng geregelten Handy- und E-Mail-Zeiten. Keine digitale Post mehr nach 19:00 Uhr. Doch macht das wirklich entspannt und gesund? Interpretiert man die Zahlen der Techniker Krankenkasse richtig, hängt unsere schlechte Fitness und Vitalität zumindest auch noch mit etwas anderem zusammen: Die meisten Deutschen bewegen sich nicht mal mehr eine Stunde am Tag. Den Arbeitsweg mit eingerechnet.

Könnte die Lösung für unseren Stress, unsere Wehwehchen und Erkrankungen also nicht nur weniger Smartphone, sondern auch mehr Bewegung, mehr Betriebssport lauten?

Vor über hundert Jahren erfunden, wird der Betriebssport nicht mal von einem Viertel der Unternehmen heute angeboten - obwohl es so logisch wie belegt ist, dass Bewegung gesund macht - und dass gesunde Mitarbeiter besser arbeiten. Warum bringen wir Arbeit und Sport nicht mehr in Einklang?

Glaubt man Verena Muntschick, dann ist das Problem vor allem, dass die Unternehmen zu unflexibel sind. Sie ist Mitautorin der „Sportivity“-Studie vom Zukunftsinstitut. „Der Trend geht dahin, dass die Arbeitswelt flexibler wird. Das weite Ziel ist: Jeder macht den Sport, den er braucht, dann, wann er möchte.“ Das beweist, wie schon geahnt: Die OKE Group in Hörstel geht voll mit dem Trend.

Ihr Mittel für gesunde Mitarbeiter heißt Frank Potthoff. 400 Mitarbeiter kümmern sich in der Firma um Kunststoffteile, Potthoff kümmert sich um gesunde Körper. Er und eine Kollegin sind Sportwissenschaftler, sie geben mittags Aerobic-Kurse und erklären abends, wie man die Hanteln im Fitnessraum zu händeln hat. Auf Wunsch kümmert sich ein Physiotherapeut um blockierte Schultern, eine Frisörin um schlaffe Haare und die Betriebskita um die Kinder. „Schlaraffenland“ nennt Potthoff das Angebot schon mal.

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Trend Betriebssport: Beweg dich, Kollege!

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