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Eine kleine Kneipe in Bremen-Rablinghausen. Unscheinbar auf den ersten Blick. Doch über den "Schlupfwinkel" gibt es spannende Geschichten – unter anderem von einem berühmten Panikrocker, der schon zu Gast war.
Die gemütliche Kneipe in Rablinghausen ist ein Ort für Musikbegeisterte und Udo Lindenberg Fans.
Wenn Gitarrensound erklingt, dann ist klar: Im "Schlupfwinkel" läuft wieder eine Session. Das hat hier seit einigen Jahren Tradition. "Hier habe ich ein paar Pusdorfer Jungs getroffen, die Musik spielen", erzählt Hannes, der Lebensgefährte von Wirtin Annette. Irgendwann gründeten die Jungs eine Session-Band. Während einer Session werden erst fünf, sechs Stücke gespielt, und dann können die anderen Gäste mitmachen. Das hat sich schnell herumgesprochen. Mittlerweile würden viele zu den Konzerten kommen, dann sei der Laden gerammelt voll, sagt Hannes.
Kein Wunder, dass viele mit Hannes zusammen auf der Bühne stehen wollen. Schließlich ist der 70-Jährige nicht irgendein Gitarrist, sondern seit mehr als 40 Jahren Mitglied im Panikorchester von Udo Lindenberg. Warum er in der kleinen Kneipe landete? Er hatte sich in "Schlupfwinkel"-Wirtin Annette verliebt.
"Hannes hatte einen Auftritt in Bremen. Wir kannten uns von Facebook. Weil der Veranstalter keine Hotelzimmer gebucht hatte, rief er mich an und fragte, ob ich ein gutes Hotel kenne. Wir sind so ins Gespräch gekommen. Nach dem Konzert kam er in die Kneipe – und blieb", erzählt Annette lachend.
Das ist jetzt neun Jahre her. Kurz davor, im Juni 2012, hatte die 65-Jährige den "Schlupfwinkel" übernommen. Sie verwandelte ihn von einer Fußballkneipe in einen Ort voller Musik: Konzertfotos an den Wänden, signierte Schlagzeugbecken unter der Decke und regelmäßig Konzerte – wobei die nach der Corona-Zwangspause erst wieder losgehen müssen. Aber wenn sie steigen, dann seien sie hier besonders intensiv, schwärmt Annette. Hannes ist der gleichen Meinung. Und deshalb tritt er hier so gern auf, unter anderem auch mit seiner eigenen Band, dem "Orchester Gnadenlos".
Der "Schlupfwinkel" hat nicht nur den Gitarristen Hannes angelockt. Auch der Panikrocker Udo Lindenberg höchstpersönlich kehrte schon ein. Udo sagte zu Hannes: "Och, dann komme ich mal vorbei. Muss ja auch mal gucken, wo du da wohnst und wie das da so ist". Er kam in die Kneipe und wünschte allen guten Tag. Ganz ohne Starallüren, erinnert sich die Wirtin.
"Er hat hier sein alkoholfreies Weizen getrunken. Naja, in Ruhe kann man so nicht sagen, hier war eine helle Aufregung im Laden!" Sogar ein Bild hatte er für die Wirtin gemalt. "Das war natürlich sensationell", erzählt Annette. Lindenbergs Bild hat einen Ehrenplatz gleich neben dem Tresen. Aber natürlich geht es nicht immer nur um Udo, auch wenn er durch viele Poster, Fotos und Anekdoten allgegenwärtig ist. In erster Linie ist der "Schlupfwinkel" für Menschen da, die hier jeden Tag ein und aus gehen – für Stammgast Hendrik zum Beispiel. Er fährt extra durch die ganze Stadt, um in seiner Lieblingskneipe am Tresen zu sitzen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, 23. Mai 2022, 10:40 Uhr
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