Hautkrebs-Screening

2022-06-18 15:21:20 By : Ms. Thriven safety

Mehr als 200.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Hautkrebs. Seit Einführung des Hautkrebs-Screenings wird die Krebsform deutlich häufiger erkannt. Ab dem 35. Lebensjahr zahlen gesetzliche Krankenkassen für die Untersuchung. Wie das Screening abläuft und wie sich die Haut selbst auf mögliche Anzeichen prüfen lässt, lesen Sie hier.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Je früher Krebserkrankungen diagnostiziert werden, desto höher sind die Heilungschancen. Das gilt auch für Hautkrebs. Der Großteil der Betroffenen erkrankt an weißem Hautkrebs (Basaliom, Basalzellkarzinom). Da bei dieser Hautkrebs-Form nur selten Metastasen entstehen, lässt sie sich relativ gut therapieren. Ein deutlich geringerer Teil (weniger als ein Prozent) erkrankt an schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom). Diese Hautkrebs-Form ist bösartig und hat eine schlechte Prognose: Er streut häufig in andere Organe, etwa in

Früh erkannt ist das maligne Melanom allerdings zu einem hohen Prozentsatz heilbar. Krebsfrüherkennungsuntersuchungen wie das Hautkrebs-Screening zielen darauf ab, Tumore in einem möglichst frühen Stadium zu erkennen. Je eher die Diagnose erfolgt, desto erfolgreicher und schonender lässt sich die Erkrankung behandeln.

Grundsätzlich kann jeder Mensch an Hautkrebs erkranken. Einige Personen haben aber ein erhöhtes Risiko. Zur Risikogruppe zählen

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Gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren haben alle zwei Jahre Anspruch auf eine Untersuchung zur Früherkennung von Hautkrebs, das sogenannte Hautkrebs-Screening. Oft wird diese Untersuchung als "Hautkrebsvorsorge" bezeichnet – Früherkennungsuntersuchungen verhindern aber nicht aktiv die Krebsentstehung. Vielmehr sollen sie eine frühzeitige Diagnose der Erkrankung ermöglichen. Der Begriff Hautkrebsvorsorge passt eher dann, wenn der*die Hautärzt*in (z. B. während eines Hautkrebs-Screenings) Krebsvorstufen (sog. Präkanzerosen) entdeckt, die dann "vorsorglich" entfernt werden, bevor sich daraus ein bösartiger Hauttumor entwickelt.

Das Hautkrebs-Screening lässt sich bei dem*der Hautärzt*in (Dermatolog*in) oder bei speziell geschulten Hausärzt*innen mit entsprechender Genehmigung vornehmen. Ziel ist die frühzeitige Erkennung der drei Hautkrebsformen:

Nach einem Gespräch über den Gesundheitszustand und mögliche Vorerkrankungen untersucht der*die Ärzt*in die Haut des*der Patient*in gründlich. Dabei sollte sich der*die zu Untersuchende komplett entkleiden, damit alle Körperstellen – vom Kopf bis zu den Fußsohlen – genau betrachtet werden können. Die Untersuchung ist schmerzfrei, Instrumente werden nicht benötigt. Die Kosten für diese zweijährliche Untersuchung zur Früherkennung von Hautkrebs übernehmen die Krankenkassen. Eine Untersuchung der Haut mit dem Auflichtmikroskop (Dermatoskop) müssen Patient*innen allerdings in der Regel selbst bezahlen.

Bei Verdacht auf Hautkrebs folgt zunächst – sofern das Screening in der hausärztlichen Praxis vorgenommen wurde – eine Überweisung in die Dermatologie. Das ist aber noch kein Grund zur Sorge: Rund 80 Prozent der Verdachtsfälle erweisen sich als “falscher Alarm”.

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Neben dem Hautkrebs-Screening spielt auch die Selbstuntersuchung eine wichtige Rolle, um Hautkrebs frühzeitig zu erkennen. Auch oder vor allem Menschen, die noch nicht 35 Jahre alt sind und keinen Anspruch auf eine regelmäßige Untersuchung haben, sollten ihre Haut selbst beobachten.

Sie können diese Selbstuntersuchung ganz einfach in regelmäßigen Abständen mit der täglichen Körperpflege verbinden: Schauen Sie sich dabei Ihre Haut komplett an – etwa bevor Sie unter die Dusche oder in ein Wannenbad steigen.

Achten Sie dabei auf eine gute Beleuchtung und lassen Sie bei der Eigenuntersuchung keine Körperregionen aus, denn Hautkrebs kann im Prinzip überall entstehen – selbst auf den Fußsohlen oder der Kopfhaut.

Behelfen Sie sich mit einem Spiegel, um zum Beispiel Rücken oder Po besser anschauen zu können. Bei Körperstellen, die Sie auch mit Spiegel nur schwer allein beurteilen können, sollten Sie sich nicht davor scheuen, jemanden um Unterstützung zu bitten (z.B. den*die Partner*in). Nutzen Sie bei der Selbstuntersuchung nicht nur Ihre Augen, sondern auch Ihre Fingerspitzen: Durch Abtasten können Sie leichter feststellen, ob ein Muttermal knotig in die Höhe gewachsen ist.

Vorhandene Pigmentmale (Leberflecken, Muttermale) sollte man vor allem nach folgenden Kriterien beobachten:

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