ERAgrip: Bodybuilding-Weltmeister denkt Workout neu

2022-03-16 08:26:33 By : Mr. Morgan Zhao

Es gibt ein Problem in der Muskelaufbauszene: Durch das Festhalten von Zughilfen oder Kurzhanteln sind diverse Muskelgruppen in Unter- und Oberarmen immer maßgeblich an der Ausführung einer Übung beteiligt. Das habe zur Folge, dass nur ein Teil der Belastung einer Übung die Muskelgruppe stimuliert, die auch wirklich trainiert werden soll. Oder es zu Schmerzen kommt. Matthias und Stefan Riegler von ERAgrip aus Oberösterreich wollen dieses Problem lösen.

Die beiden Cousins haben mit ERAgrip ein Multifunktionstool entwickelt, das mit jeglichen Hantelscheiben, Widerstandsbändern oder Seilzügen kompatibel sein soll. Das Gerät kann in einer Tasche oder einem Rucksack transportiert werden. Zudem soll die gezielte Entlastung der eigenen Griffkraft sowie die Verlagerung des Gewichts zentrisch an die Handflächen ein neuartiges Trainings-Erlebnis ermöglichen, wie die Gründer sagen.

Konkret ist es der Aufbau des Multigriffs, der für besseres Training sorgen soll. Die Gewichtsverlagerung wird direkt unter die Handfläche gesetzt und dieser ungewohnte Griff setze die neuen Muskelreize. Auf der Unterseite des ERAgrip Multi-Griffs befindet sich das patentierte Adaptersystem, durch das alle am Markt erhältlichen Hantelscheiben zu befestigen sind. „Der in der Handschlaufe eingearbeiteter Ring und unser Seilzug Adapter ermöglicht das Training mit Seilzügen oder Widerstandsbänder“ erklären die Founder.

Die Idee Workout neu zu denken hatte Matthias Riegler 2018. Sein Handgelenk hatte begonnen beim Workout zu schmerzen und die Muskulatur war nicht voll ausgelastet. So gebar der INBA-Weltmeister (Natural Bodybuilding) von 2019 mit Klettverschlüssen um die Handgelenke den ersten Versuch, der später zu ERAgrip führen sollte.

„ERAgrip soll kein Tool sein, das nur einer kleinen Personenzahl hilft“, sagte Matthias Riegler. „Ich will damit Leistungssportlern, Hobbysportlern und auch Menschen mit Handicap gleichermaßen helfen, ihr Training zu verändern, zu verbessern. Ich weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, wenn man einerseits nicht die Ergebnisse erzielt, die man gerne hätte und andererseits auch noch unter Schmerzen im Handgelenk trainieren muss.“

Wer mehr über ERAgrip erfahren möchte, hat am Dienstag Abend bei „2 Minuten 2 Millionen“ die Gelegenheit dazu. Weiters noch dabei: Die Teigtasche, FSK Ski & Berg, Oll Inn und tecet.

In seinem 160-seitigen Report für das Jahr 2021 widmet sich der UN-Drogenkontrollrat (INCB) gleich im ersten Kapitel umfassend dem Thema illegale Finanzströme und Geldwäsche. Denn diese würden eine entscheidende Rolle im internationalen Drogenschmuggel und zahlreichen weiteren Aktivitäten der organisierten Kriminalität spielen. Dabei werden auch Bitcoin und „andere Kryptowährungen“ als immer häufiger genutztes Medium genannt.

Konkret heißt es etwa: „Der Cyberspace und Kryptowährungen entwickeln sich zu einer neuen Front für organisierte kriminelle Gruppen, die um die Kontrolle der riesigen kriminellen Märkte für Drogen, Waffen, Sex und Personen kämpfen“. Und weiter: „Die Verwendung von Bitcoin zur Geldwäsche nimmt zu, vor allem bei Drogenbanden“. So würden etwa von mexikanischen Drogenkartellen größere Geldmengen in Form von vielen kleinen Bitcoin-Beträgen zur Bezahlung von Komplizen auf der ganzen Welt genutzt. Darüber wie groß der Anteil von Bitcoin und anderen Kryptowährungen an den gesamten illegalen Geldströmen ist, gibt es im Report keine Einschätzung. Insgesamt wird alleine das Geldwäsche-Volumen mexikanischer Kartelle im Bericht auf 25 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Der brutkasten befragte mehrere Bitcoin- und Krypto-Experten zum Thema und diese sind sich einig: Geldwäsche muss auch im Krypto-Bereich ernst genommen werden, groß kann der im UN-Bericht nicht präzisierte Anteil aber nicht sein. „Im UN-Report wird von einer Gesamtsumme von 25 Milliarden US-Dollar pro Jahr ausgegangen. Die Transaktionen werden in unter 7.500 US-Dollar gesplittet und auf Konten eingezahlt, um diese dann in Bitcoin zu wechseln und weltweit an Empfänger zu senden. Das wären ca. 3,3 Millionen Strohmänner bzw. Strohkonten alleine in Mexiko pro Jahr. Das erscheint mir auch für große Drogenkartelle eine sehr hohe Anzahl“, rechnet Matthias Reder von Coinfinity vor.

Robert „Cryptorobby“ Schwertner liefert die passende Statistik dazu: „Laut einem Europol-Bericht vom Jänner 2022 ist der Anteil im Vergleich zu Bargeld- oder Bankbetrug auf extrem niedrigem Niveau“. Für den Experten ist daher klar: „Rufe nach einem Verbot von Kryptowährungen zur Verhinderung von kriminellen Aktivitäten sind total fehl am Platz. Denn man müsste tausend mal lauter die Abschaffung von Bargeld oder Banktransfers fordern, über die ein Hauptteil von Geldwäsche und Steuerhinterziehung läuft“. Schwertner räumt jedoch ein: „Die Corona-Krise und die Lockdowns verliehen digitalen Zahlungen einen Schub. Es wurden weniger Geldkoffer in Steuerparadise transportiert, weniger mit Bargeld gezahlt. Klar, dass dies nun vermehrt über Kryptowährungen läuft“.

Dafür seien Krypto-Transaktionen viel nachvollziehbarer als jene mit Bargeld. Das betonen auch die anderen Experten. „Krypto ist sicherer als Cash, weil es mehr Spuren hinterlässt“, sagt Chris obereder von Coin Stats. Bei den meisten Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum könne man mit entsprechenden Datenanalyse-Kenntnissen die Geld-Bewegungen sehr gut nachvollziehen. Bitcoin-Journalist Niko Jilch ergänzt: „Tatsächlich wurden viele Kriminelle über ihre Spuren auf der Bitcoin-Blockchain schon ausgeforscht“. Und Matthias Reder fragt: „Welcher Kriminelle möchte seine ‚Transaktionsspur‘ in einem unveränderbaren open source Hochsicherheitsnetzwerk auf ewig gespeichert wissen? Das macht aus meiner Sicht nur wenig Sinn“.

Das trifft natürlich nicht auf alle Kryptowährungen so zu, betonen die Experten. „Coins wie Monero oder ZCash sind ja auf totale Anonymität ausgelegt“, wirft Niko Jilch ein. Auch Robert Schwertner nennt diese beiden Coins und erklärt dazu: „Diese sind aus forensischer Sicht problematisch. Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis auch diese Kryptowährungen nachvollziehbar werden“. Dabei würden auch neue forensische Tools wie Chainalysis eine wichtige Rolle spielen, das kürzlich etwa die Spur zum mutmaßlichen Täter im „The Dao“-Hack lieferte.

Für Chris Obereder ergibt sich dadurch ein logischer Ansatzpunkt für mögliche Maßnahmen der Gesetzgeber: „Wenn man in dem Bereich stärker regulieren will, muss man sich Währungen wie Monero ansehen, denn diese verwischen die Spuren“. Niko Jilch sieht stärkere Kontrollen bei den Exchanges als probates Mittel im Kampf gegen Geldwäsche via Krypto. „Exchanges und alle Teile der Community sind verantwortlich, sich möglichst gegen derartige Nutzung zu stellen“, sagt er. Robert Schwertner sieht eine Notwendigkeit, dass Ermittlungsbehörden mit Tools wie Chainalysis aufrüsten.

Matthias Reder kann sich konkretere Regulierungsmaßnahmen vorstellen: „Es wäre wichtig und richtig in Europa die Gesetzgebung der Geldwäscherichtlinien auch für Dienstleister in Bezug auf virtuelle Währungen umzusetzen – wie in Österreich seit 2020. Damit einher gehen sehr strenge Know Your Costumer-Regelungen und vor allem Mittelherkunfts- und Mittelverwendungsprüfungen bei den offiziell bei der österreichischen Finanzmarktaufsicht registrierten Unternehmen. Und das je nach Geschäftsmodell ab dem ersten Euro Ein- bzw. Auszahlung“.

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Das Hörschinger Startup ERAgrip möchte schmerzfreies und effizienteres Trainieren ermöglichen.