Während die Deutsche Bahn versucht, ihren Service zu verbessern und die chronische Unpünktlichkeit ihrer Züge in den Griff zu bekommen, verschlechtert sich zunehmend der Gemütszustand der Belegschaft. "Die Stimmung unter den Kollegen ist sehr gereizt momentan", sagt Peter Huber, der Zugchef der Deutschen Bahn (Name geändert) der „Süddeutschen Zeitung“.
Für jede Art von Camping egal ob Bus, Reisemobil, Wohnmobil oder Wohnwagen (Anzeige)
Der Bahn-Mitarbeiter mit zehn Jahren Berufserfahrung trage Verantwortung für die Reisenden und alles, was während der Fahrt im Zugteil passiert, sagt er weiter. Er bezeichnet seinen Job als normalerweise „nicht schlecht“, doch mittlerweile sei er richtig sauer. Er wirft den Chefs „in den Bürotürmen“ vor, dass die Notbesetzung beim Servicepersonal mittlerweile zum Standard verkommen sei. Seit Dezember gelte ein „vorübergehend angepasstes Besetzungskonzept“, sagt er der „SZ“.
Das bestätigt der Zeitung auch Matthias Birkmann von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG): „Grob lässt sich sagen, dass da das Eins-zu-eins-Prinzip gilt“. Die komplette Verantwortung fällt deswegen auf einen Zugchef und -begleiter zurück. Auch Peter Huber sei bereits für 400 Reisende allein zuständig gewesen.
Weitere Probleme verschärfen die Lage. In der Leitstelle in Nordrhein-Westfalen wurde Ende Juli ein Krankenstand von 35 Prozent gemeldet, berichtet die „SZ“. Offenbar gab es dafür Sonderzahlungen der DB für die Mitarbeitenden, die in der Zeit besonders harte Schichten hatten. Huber beklagt weiter, dass zum Teil 70 Schichten in der Woche unbesetzt seien. Dazu kommen Nachrichten mit beruflichen Hintergründen auch während der freien Tage. „Man bekommt auch im Urlaub Whatsapp-Nachrichten, ob man gegen einen Bonus von 150 Euro nicht auf den Urlaubstag verzichtet und stattdessen eine Übernachtung fährt“, so der frustrierte Zugchef zu „SZ“.
Er stecke solche Bedingungen noch gut weg, aber die Bahn gehe auch mit neuen, unerfahrenen Mitarbeitern so um. "Viele verlassen den Konzern schnell wieder“, bestätigt die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft.
EVG-Mitarbeiter Oliver Kaufhold sagt der „SZ“ dazu: „Da die Züge während der Pandemie leer waren, haben viele Neueingestellte die tatsächlichen Arbeitsbelastungen unterschätzt.“ Es habe in der Hinsicht fast 2.000 Überlastungsanzeigen gegeben, „ein immer weiter wachsender Berg an Überstunden, hoher Krankenstand, Frust überall“, so der Gesamtbetriebsrat zur Zeitung. Streckensperrungen, massive Verspätungen und großer Personal-Frust: Die Deutsche Bahn steckt in schwierigen Zeiten.
Vielen Dank! Ihr Kommentar wurde abgeschickt.
Im Interesse unserer User behalten wir uns vor, jeden Beitrag vor der Veröffentlichung zu prüfen. Als registrierter Nutzer werden Sie automatisch per E-Mail benachrichtigt, wenn Ihr Kommentar freigeschaltet wurde.
-"Die Stimmung unter den Kollegen ist sehr gereizt momentan", sagt Peter Huber, der Zugchef der Deutschen Bahn (Name geändert) der „Süddeutschen Zeitung“.- ... Zugchef?Dann wuerde wohl auch Namen aendern nix bringen!
Günstig in den Urlaub mit Dorint
1&1 Internet und Telefon kündigen
Vodafone Internet und Telefon kündigen