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2022-07-15 20:58:10 By : Mr. Zhixue Wang

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Will sich verkleinern und Platz für Decathlon machen: Media-Markt an der Vahrenwalder Straße.

Media-Markt will sich in der Vahrenwalder Straße verkleinern, Sportartikelanbieter Decathlon will auf gut 2000 Quadratmetern dazukommen. Doch die Stadt bremst die Pläne: Sie fürchtet um den Innenstadthandel.

Hannover. Die Stadt will ein großes Decathlon-Sportgeschäft an der Vahrenwalder Straße verhindern – weil sie eine zu starke Konkurrenz für den Einzelhandel in der Innenstadt und Hannovers Stadtteilzentren fürchtet. Im Bauausschuss des Rates gab es eine engagierte Debatte, die zeigt, wie kniffelig das Problem ist.

Anlass ist, dass Media-Markt sein Geschäft auf dem Grundstück nahe dem Mittellandkanal stark verkleinern will. Dem Unternehmen für Elektronikartikel macht die Konkurrenz aus dem Internet zu schaffen. Wenn im nächsten Jahr der Mietvertrag für das zweigeschossige, 5000 Quadratmeter große Geschäft ausläuft, möchte Media-Markt sich auf etwa 3000 Quadratmeter im Erdgeschoss zurückziehen. Grundstück und Gebäude gehören einem Hamburger Familienunternehmen, das bereits einen Nachmieter für die verbleibenden 2000 Quadratmeter Fläche gefunden hat: Decathlon möchte dort Sportartikel vom Fahrrad bis zum Boot, von der Hantel bis zur Sportbekleidung verkaufen. Doch die Stadt hat starke Vorbehalte.

Decathlon war nach der Weltausstellung im Expo-Park ansässig. Wir zeigen Bilder von damals, von der Niederlassung in Laatzen und vom Media-Markt an der Vahrenwalder Straße.

Der Grund: Decathlon hat etwa 70 Prozent Artikel im Programm, die als „zentrenrelevant“ gelten, unter anderem Sportbekleidung. „Bisher war es gute Sitte in der Ratspolitik, dass wir die etablierten Standorte schützen“, sagte Stadtbaurat Uwe Bodemann im Bauausschuss. Wenn Handelsansiedlungen an Ausfallstraßen zu massiv Kunden abzögen, dann drohten die Innenstädte zu veröden: „Dann gibt es dort bald nur noch Handy- und Billigläden.“

Einzig die Vertreter der CDU-Fraktion hielten dagegen. Ratsfrau Georgia Jeschke argumentierte, dass aktuell nicht Geschäfte an den Ausfallstraßen die größte Bedrohung für den Innenstadthandel seien, sondern auch dort das Internet. Und zudem brächte es doch eine Entlastung für die Luftqualität in der Innenstadt, wenn Kundschaft am Stadtrand kaufe, statt in die Zentren zu fahren.

Juristisch ist die Sache wahrscheinlich eindeutig. Der Standort Vahrenwalder Straße ist im regionsweiten Einzelhandelskonzept nur geduldet, die Geschäfte dort haben lediglich Bestandsschutz. Der erlischt, wenn in dem Gebäude statt eines Geschäfts künftig zwei wirtschaften: mit getrennten Eingängen und möglicherweise auch mehr Zufahrtsverkehr. Mit den Stimmen der rot-grün-gelben Ratsmehrheit wurde denn auch im Bauausschuss ein Beschluss gefasst, der faktisch für ein Jahr ein Veränderungsverbot auf dem Grundstück nach sich zieht.

Dabei gibt es durchaus Widersprüchlichkeiten. So hat Decathlon zwar ein zu 70 Prozent „zentrumsrelevantes Sortiment“, der Media-Markt aber zu 100 Prozent – durch die Neuansiedlung auf gleicher Gesamtfläche würde also formell die Konkurrenz für die Innenstadt reduziert. Andererseits gibt es starke Vorbehalte gerade gegen Decathlon. Der Name fiel in der Sitzung nicht, SPD-Ratsherr Lars Kelich deutete aber an: „Manche Unternehmen sind dafür bekannt, dass sie sich nicht an Absprachen halten.“ Schon als Decathlon nach der Weltausstellung im französischen Pavillon an der Expo-Plaza Sportartikel verkaufte, soll es häufiger Kritik gegeben haben, dass klammheimlich mehr „zentrumsrelevante“ Artikel als angemeldet im Programm gewesen sein. Auch aus anderen Städten werde das berichtet, sagt Kelich.

Derzeit hat Decathlon einen großen Standort in Laatzen nahe dem Messebahnhof. CDU-Ratsfrau Jeschke wies darauf hin, dass von dort genauso Konkurrenz entstehe wie von einem Standort an der Vahrenwalder Straße: „Ich habe das Gefühl, hier wird mit zweierlei Maß gemessen.“ Ihre Fraktion habe Sorge, dass die Stadt mit ihrer Politik Leerstand produziere.

Der Grundstückseigentümer reagierte auf eine HAZ-Anfrage zurückhaltend. Vor etwa 20 Jahren habe man viel Geld in die Immobilie Vahrenwalder Straße 211 investiert, um dem Mieter Media-Markt dort einen attraktiven Standort zu schaffen und Kaufkraft auch aus dem Umland nach Hannover zu ziehen. „Wir sind bereit erneut viel Geld in die Umstrukturierung dieses Standortes zu investieren. Entsprechend groß ist unsere Enttäuschung, dass unsere Pläne, einen Teil der Immobilie einer neuen, attraktiven Nutzung zuzuführen, keine Zustimmung von Seiten der Stadt Hannover findet“, heißt es in einer Erklärung. Offenbar ist die Tür noch nicht vollständig zugeschlagen. Auf Nachfrage von FDP-Fraktionschef Wilfried Engelke bestätigte der städtische Sonderplaner Andreas Zunft, dass es in wenigen Tagen noch ein Gespräch mit dem Grundstückseigentümer geben soll.

2011 hat die Stadt ihr Einzelhandels- und Zentrenkonzept beschlossen. Abgestimmt mit der Region soll es einen Beitrag dazu leisten, dass die Innenstädte und Stadtteilzentren nicht veröden, weil sie zu starke Konkurrenz von Handelsansiedlungen „auf der Grünen Wiese“ oder an Ausfallstraßen bekommen. Detailliert sind alle Standorte festgelegt, die sich entwickeln sollen, und andere, die nur noch Bestandsschutz haben. Für das Gebiet im Bereich Vahrenwalder/Büttnerstraße ist nach Angaben der Stadt dokumentiert, dass schon jetzt außer dem Media-Markt mehrere Bekleidungsgeschäfte heimisch sind, die den Zentren Konkurrenz machen. Zudem gebe es Ansiedlungsdruck: Immer wieder wollten sich zusätzliche Handelsketten dort niederlassen. Jetzt soll der Bebauungsplan für das Areal geändert werden, um Ansiedlungen besser zu regulieren. Der Auftaktbeschluss dazu wurde Mittwoch im Bauausschuss gefällt.

2011 hat die Stadt ihr Einzelhandels- und Zentrenkonzept beschlossen. Abgestimmt mit der Region soll es einen Beitrag dazu leisten, dass die Innenstädte und Stadtteilzentren nicht veröden, weil sie zu starke Konkurrenz von Handelsansiedlungen „auf der Grünen Wiese“ oder an Ausfallstraßen bekommen. Detailliert sind alle Standorte festgelegt, die sich entwickeln sollen, und andere, die nur noch Bestandsschutz haben.

Für das Gebiet im Bereich Vahrenwalder/Büttnerstraße ist nach Angaben der Stadt dokumentiert, dass schon jetzt außer dem Media-Markt mehrere Bekleidungsgeschäfte heimisch sind, die den Zentren Konkurrenz machen. Zudem gebe es Ansiedlungsdruck: Immer wieder wollten sich zusätzliche Handelsketten dort niederlassen. Jetzt soll der Bebauungsplan für das Areal geändert werden, um Ansiedlungen besser zu regulieren. Der Auftaktbeschluss dazu wurde Mittwoch im Bauausschuss gefällt.

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