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Etwa zweimal pro Jahr tut sich mitten auf dem Bremer Domshof ein Loch im Boden auf. Eine Metalltreppe weist den Weg nach unten. Wo führt sie hin und was hat es damit auf sich?
Etwa zweimal pro Jahr tut sich mitten auf dem Bremer Domshof ein Loch im Boden auf. Eine Metalltreppe weist den Weg nach unten. Aber wo führt sie hin?
Passanten sitzen auf dem Bremer Domshof auf einer – auf den ersten Blick – ganz gewöhnlichen Bank. Plötzlich werden sie durch ein lautes Signal aufgescheucht. Dann öffnet sich der Betonsockel, auf dem die Bank steht, wie eine Tür im Boden. Die Bank klappt einfach mit zur Seite. Darunter erscheint eine Treppe. Sie führt direkt in den Ratskeller. Oder besser, aus dem Ratskeller heraus. Denn bei diesem Loch im Boden handelt es sich um einen Notausgang.
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Mittlerweile werden gut 12.000 Gäste im Jahr durch das UNESCO Welterbe geführt. Wie werden diese Menschen im Ernstfall evakuiert? Nachdem das Team verschiedene Optionen prüfte, entschied man sich im Jahr 2007 schließlich für den Ausgang über den Domshof. Die Klapp-Bank sei zwar auf den ersten Blick kurios, war aber die einfachste Lösung, sagt Ratskellermeister-Assistentin Claudia Staffeldt. Weil sich der Fasskeller direkt unter dem Domshof befindet, musste man bloß direkt daneben einen kleinen Tunnel buddeln und ein Treppenhaus einbauen.
So gelangt man heute direkt vom Fasskeller des Ratskellers in das kleine Treppenhaus und von dort aus in einen Raum mit Feuerschutztür. Von hier lässt sich dann der Notausgang zum Domshof ganz einfach über einen Drehknopf öffnen. Eine Hydraulik erledigt den Rest. Die Feuerwehr kann den Ausgang auch von außen mithilfe eines Spezialschlüssels öffnen. Etwa zweimal im Jahr wird der Ausgang getestet, erklärt Claudia Staffeldt.
Wenn mitten am Tag die Bank umklappt, hat das etwas von versteckter Kamera.
"Das ist schon sehr, sehr spaßig zu sehen. Wir stellen häufiger eine Kollegin oder einen Kollegen nach draußen, um das Ganze ein bisschen mit abzusichern und darauf hinzuweisen: 'Vorsicht, wir öffnen gleich!'. Wenn schließlich der Warnton ertönt und sich die ganze Bank wegklappt, ist es wirklich schon spaßig zu sehen, wie die Leute reagieren. Wenn mitten am Tag die Bank umklappt, hat das etwas von versteckter Kamera. Schnell versammelt sich eine Traube Menschen um das Loch im Boden", erzählt die Mitarbeiterin des Ratskellers.
Viele Bremerinnen und Bremer kennen diesen Notausgang nicht und stünden oft ungläubig mit offenen Mündern da, wenn sich das große Loch im Boden auftue, so Staffedt. Die Bank hat der Ratskeller darauf platziert, um zu verhindern, dass Marktstände den Ausgang im Notfall versperren. Wer genau hinschaut, entdeckt ein Messingschild in der Mitte der Sitzfläche. Darauf ist zu lesen: "Bei Warnton sofort verlassen. Notausgang öffnet automatisch." Bis zu zwölf Menschen können sich auf die Bank setzen. Vor allem zur Mittagszeit ist sie gut und gern besetzt – und ist damit mehr als nur ein Platzhalter für den Notausgang des Ratskellers.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, 09. Mai 2022, 10:40 Uhr
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