Im Zirkus-Wagen-Gym macht Angelo Frank (r.) Pratzen-Arbeit mit Cousin Finn
Jab! Und Jab! Und die Rechte hinterher! Die Fäuste von Angelo Frank (33) dreschen auf den Sandsack ein. „Ich habe das Training vermisst“, schnauft der Zirkus-Direktor. „Ich brauche einfach die Herausforderung, das Adrenalin.“
Frank war Deutscher Meister und holte den IBO-International-Titel im Super-Weltergewicht (69,85 Kilo). Vor drei Jahren stand er das letzte Mal im Box-Ring. Dann kam Corona – und der Familien-Vater musste einen anderen Kampf kämpfen: ums Überleben seines „Circus Europa“, den er in achter Generation führt.
Die neue Ära der WWE ist da – doch nicht jeder Wrestler wird sie überstehen. Triple H kann nicht alle behalten.
„Beinah hätte es uns nicht mehr gegeben“, erzählt er.
Im Frühjahr glückte das Comeback in der Manege. Jetzt ackert er für sein Ring-Comeback. In einem Zirkus-Wagen auf der Moorweide in Hamburg!
Frank hilft in der Sommerpause Groß-Cousin Angelino Rosenbach, der bis 25. September ein Puppen-Theater und das Hüpfburgen-Land „Dschungel-Jump“ aufgebaut hat. In einem Planen-Anhänger hat er sich selbst für die Zeit ein komplettes Box-Gym eingerichtet. Mit Sandsäcken, Speedball, Hantelbank und kiloweise Eisen.
„Manchmal gehe ich um 2 Uhr nachts noch ein paar Runden laufen oder haue gegen den Sandsack. Ich fühle mich schon 20 Prozent stärker.“ Um wieder auf Kampfgewicht zu kommen, hat er zudem die Ernährung umgestellt, setzt auf derzeit vor allem auf Shakes.
„Viele Top-Boxer hätten es nicht geschafft, wenn sie mein Leben hätten. Ich bin mehr als zufrieden mit dem, was ich erreicht habe,“ sagt Frank. „Aber ich fühle mich körperlich so stark, ich kann nicht aufhören! Ich muss mich messen.“
Am liebsten mit einem der Größten. Frank: „Mein Traum wäre es, gegen Felix Sturm zu boxen.“