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Das Pfingstzeltlager des Kreisjugendringes findet zum 20. Mal statt. Für Robert Holzmann das letzte Mal.
Obwohl vieles im beliebten Pfingst-Ferienlager des Kreisjugendrings so war wie die 20 Jahre davor, war es diesmal doch ein etwas Besonderes. Zum einen fand es nach der zweijährigen Corona-Pause erstmals wieder statt und zum anderen war es das letzte, das unter der Regie von Robert Holzmann abgehalten wurde. Nach dieser langen Zeit gibt er die Leitung im nächsten Jahr an Zisis Pliatsios weiter, einen seiner Schützlinge aus der langjährigen Jugendarbeit mit ihm. Er ist gelernter Kinderpfleger und arbeitet als Koordinator an der Kneippstädter Grund- und Mittelschule in der Mittagsbetreuung.
43 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 16 Jahren nahmen zusammen mit 18 Helfern und Betreuern, darunter zwei Praktikantinnen in der Ausbildung zu Erzieherinnen, diesmal von Montag bis Freitag nach Pfingsten daran teil. Geboten war so ziemlich alles, was das Freizeitherz dieser Altersgruppe begehrt. Übernachtung in Gemeinschaftszelten, Spiele, Spaß und Sport, sowie, wenn es das Wetter zuließ, Baden im Freibad. Das Gelände im Freibad für das Zeltlager, das die Stadt dafür zur Verfügung stellt, erwies sich stets als idealer Standort, wie Robert Holzmann betont.
Höhepunkte waren auch heuer wieder die Karaoke-Abende und der „Gala-Abend“. Bei diesem ziehen sich die Teilnehmer chic an und werden von den Betreuern beim Dinner bedient. Es gab Geschnetzeltes mit Reis und klar, dass dabei auch viel gelacht wurde. Ebenso bei der Rap-Einlage von Zisis und Lukas, die begeistert aufgenommen wurde. Besonderes und überraschendes Highlight waren weiterhin die tausende kleiner Kröten, die nächtens bei ihrer Wanderung vom Sonnenbüchlsee zurück in den Wald mit Taschenlampen und Lupen bewundert werden konnten. Dass sich auch Mädchen nicht immer vor Spinnen fürchten, bewies Betreuerin Nadine, die ein riesig großes Exemplar davon problemlos mit der Hand entfernte. Zur Begegnung mit der Natur gehörten natürlich auch Ameisen und Ohrenzwicker oder die nächtlichen Glühwürmchen.
Für alle Beteiligten, egal ob ausgebildete Betreuer, freiwillige Helfer oder die Kinder selbst war das Zeltlager ein ganz spezielles Ferienerlebnis.
Viele von ihnen sind schon seit Jahren mit dabei wie Franziska Schürer. „Ich bin, glaube ich, das 16. Mal dabei, zuerst als Kind und danach als Betreuerin. Es hat mir immer viel Spaß gemacht und ich freue mich schon das ganze Jahr darauf. Ich bin gerne in der Natur, treffe wieder Freunde von den Vorjahren und es ist für mich eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung.“ Ähnlich klingt es bei Maurice Hemeter und Robert Eifeld, die eigens für das Ferienlager Urlaub genommen haben: „Es ist über all die Jahre ein tolles Team entstanden, bei dem sich Freundschaften auch darüber hinaus gebildet haben. Ob es auch nächstes Jahr wieder klappt, hängt allerdings von unserer beruflichen Entwicklung ab.“
Das Gegenstück zu diesen Dreien bilden Ben Kramer und Gaspar Penz. Beide kamen, wie viele andere übrigens auch, durch ihre Verbindung zu Robert Holzmann in der Jugendarbeit dazu. „Ich kenne den Robby schon seit meiner Kindheit und so war es nur logisch, dass ich ihn jetzt als Betreuer im Ferienlager unterstütze. Die Kameradschaften, die dabei entstehen, sind mir sehr wichtig“, so sein Statement.
Ben Kramer ergänzt dazu: „Ich bin ebenfalls ganz neu dabei, habe schon einmal ein Zeltlager anderswo mitgemacht und war bereits im Juze mit dabei. Als Betreuer bekomme ich nun eine andere Sicht auf die Dinge und es stellt gewiss einen Gewinn für meine persönliche Entwicklung dar. Auch bei mir sind schon echte Freundschaften dabei entstanden.“ Schon mehrmals bot das Zeltlager Studentinnen in der Ausbildung zu Erzieherinnen die Möglichkeit, ihr verpflichtendes Praktikum mit Übernachtung dort zu absolvieren.
Diesmal sind es Ilayda Kara und Nadine Heid, die diese Gelegenheit nützen. Sie waren bisher dafür in Kindergärten und Kitas im Einsatz und äußern übereinstimmend: „Wir wurden hier toll aufgenommen, waren auch etwas aufgeregt, was auf uns zukommt. Denn es ist ja doch eine andere Altersstufe, die hier betreut wird. Aber der Bezug zu den Kindern war schnell hergestellt. Besonders gefallen hat uns das familiäre Ambiente, und auch die gebotenen Events hatten wir so nicht erwartet.“
Dass das Ferienlager inzwischen über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannt ist, bewiesen die drei Geschwister, die bis aus Oberstdorf angereist sind. Katharina und ihr Bruder Philipp erklären: „Unsere Eltern haben im Internet nach einem Zeltlager für uns gesucht. Im Oberallgäu gab es das Angebot anscheinend nicht und so sind wir hier gelandet. Wir haben nicht erwartet, dass es so schön wird und so viel geboten wird.“ Dabei nutzt Katharina mehr die sportlichen Aktivitäten, denn sie spielt zu Hause Volleyball und Basketball im Verein, während Philipp sich eher von den vielen Spielen angesprochen fühlt.
Aus der näheren Umgebung kommt dagegen der 14-jährige Raphael Hantel: „Ich komme aus Warmisried und war schon öfter dabei. Ich kenne inzwischen schon die meisten Betreuer und finde, dass die einen tollen Job machen. Besonders schätze ich das Gemeinschaftsgefühl und die Freundschaften, die hier entstehen und oft auch danach noch anhalten.“
Nicht möglich, zumindest zu diesem Preis, wäre dies alles jedoch ohne finanzielle und andere Hilfe, wie Robert Holzmann ausdrücklich erwähnt.
Somit hinterlässt Robert Holzmann seinem Nachfolger ein bestelltes Haus. Auch, wenn nach der langen Zeit etwas Abschieds-Wehmut bei ihm mitschwingt, wird er Zisis bei dessen Einstand schon noch etwas unter die Arme greifen.
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